Sprachliche und kulturelle Barrieren
Wer das deutsche Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystem nicht versteht, hat hierzu erschwerten Zugang. Sprachliche und kulturelle Barrieren verhindern die gleichberechtigte Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund. Auch den Fachkräften in den Einrichtungen machen die Verständigungsprobleme zu schaffen. Sie verhindern fachgerechtes Arbeiten, ziehen Verfahren in die Länge, der Arbeitsaufwand steigt und damit die Kosten, zum Beispiel in der Jugendhilfe oder der Arbeitsvermittlung.
Unterstützung durch Laiendolmetschende nicht ausreichend
Um die sprachlichen Barrieren zu mindern, bringen die Menschen oft ihre Kinder oder andere Familienmitglieder mit zu den Terminen. Vielerorts sollen kommunal geförderte Projekte das Problem mit ehrenamtlichen Kräften beheben. Doch in sensiblen Bereichen wie Gesundheit, Soziales und Bildung haben Verständigungsprobleme weitreichende Folgen, speziell geschulte Kräfte sind gefordert.
Professionalität gefragt
Das Netzwerk SprInt vermittelt professionelle Sprach- und Integrationsmittler/-innen zur interkulturellen Verständigung bei Terminen in Einrichtungen des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialsystems. Sie sind speziell für diese sensiblen Bereiche ausgebildet und dolmetschen nicht nur, sondern können auch kultursensibel erklären und Missverständnisse aufklären.
Qualifizierung nach „Wuppertaler Modell“
SprInt vermittelt nicht nur, sondern bildet auch aus. Die umfassende Qualifizierungsmaßnahme nach dem „Wuppertaler Modell“ erfolgt wissenschaftlichen Kriterien und bundesweiten Standards. Die 18-monatige Vollzeitqualifizierung umfasst 2000 Unterrichtsstunden in den Lernfeldern Reflexionskompetenz, soziale und Kommunikationskompetenz, Migration und Partizipation, Erziehungs- und Bildungswesen, Sozialwesen, Gesundheitswesen, Theorie und Praxis Dolmetschen sowie fachbezogenes Deutsch. Drei Praktika in Einrichtungen des Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesens ergänzen die Qualifizierung.